Warum ich lese

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In seiner berühmt gewordenen Rede „Das hier ist Wasser / This Is Water“ zeigt David Foster Wallace, was es bedeutet, selber denken zu lernen. Hierbei geht er der folgenden Frage nach:

„Wie gelingt einem ein angenehmes, gut situiertes und respektables Erwachsenendasein, ohne dass man tot, gedankenlos und tagein, tagaus ein Sklave des eigenen Kopfes und der angeborenen Standardeinstellung wird, die vorgibt, dass man vor allem total auf sich allein gestellt ist?“

— David Foster Wallace: Das hier ist Wasser / This Is Water, S. 19

Die Antwort, die Wallace auf diese Frage gibt, liegt in der Fähigkeit, bewusst zu denken, zu entscheiden, wie und was man denkt, und somit die eigene Perspektive zu erweitern. Die Umsetzung aus sich heraus ist jedoch angesichts der Monotonie des Alltags nicht ganz so einfach. Man benötigt oftmals einen Anstoß, einen Impuls von außen, der einen aus dieser „Standardeinstellung“ zwingt. Und genau hier kommen für mich Bücher ins Spiel:

„Leben ist Veränderung, Stillstand beendet das Leben. Bücher helfen mir dabei, nicht stillzustehen, sie bringen mich weiter, lassen mich andere Lebensentwürfe kennenlernen, mich teilhaben an fremden Schicksalen; sie erschließen mir neue Horizonte in der Gegenwart und in der Vergangenheit, verflechten sie miteinander, um die Zukunft zu verstehen.

Bücher lassen mich meinen Platz in der Welt finden. Immer wieder aufs Neue. In immer wieder neuen Welten.

Und darum lese ich.“

— Uwe Kalkowski: Warum ich lese

Bücher bieten mir die Möglichkeit, mich in andere Menschen und ihre Gedankenwelt hineinzuversetzen. Durch das Lesen kann ich mich mit unterschiedlichen Perspektiven auseinandersetzen und meinen Horizont erweitern.

Bücher ermöglichen es mir, über den Tellerrand hinauszublicken und meine eigenen Denkmuster zu hinterfragen. Sie eröffnen mir neue Blickwinkel und erlauben es mir, andere Lebensrealitäten zu verstehen, indem ich mich in die Gedanken und Gefühle von Figuren oder realen Personen hineinversetze.

Durch Bücher lerne ich, kritisch zu denken, neue Ideen zu entwickeln und meine eigene Meinung zu bilden. Sie sind somit meine unverzichtbaren Wegbegleiter auf dem Pfad des eigenen Denkens. Sie helfen mir dabei, bewusst zu denken und mich von der „Standardeinstellung“ zu lösen.