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  • „Genug Zeit“

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    Oliver Burkeman schreibt in seinem Buch „4000 Wochen. Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement“, in dem er sich kritisch mit Zeitmanagement und der Endlichkeit des Menschen auseinandersetzt:

    Es gibt keinen Grund zu glauben, dass man jemals das Gefühl haben wird, »alles im Griff zu haben« oder Zeit für alles zu haben, was wichtig ist, nur weil man mehr erledigt.

    Oliver Burkemann: 4000 Wochen. Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement, S. 53.

    Wir alle kennen das Gefühl: Der Tag hat 24 Stunden, aber es scheint einfach nicht genug Zeit zu geben, um alles zu erledigen, was wir uns vorgenommen haben. Wir versuchen, unsere Produktivität zu steigern, indem wir Techniken, Apps und Dienstleistungen nutzen, die uns helfen sollen, das Beste aus unserem Tag herauszuholen. Denn irgendwann — so das Versprechen — erreichen wir den Tag, an dem wir mit der Zeit im Reinen sind und endlich genug Zeit für die wichtigen Dinge im Leben haben.

    Dieser Tag wird niemals kommen! Die Flut von E-Mails wird nicht abreissen und die To-Do-Listen werden nicht aufhören länger zu werden. Die Verpflichtung im Privatleben und im Beruf werden nicht irgendwann vollständig erfüllt sein.

    An dieser Stelle müssen wir eine Niederlage eingestehen: Nichts davon wird jemals passieren. Trotz all unserer Bemühungen werden wir nie alles perfekt unter Kontrolle haben und immer etwas auf der To-Do-Liste haben. Statt zu versuchen, alles zu kontrollieren und zu optimieren, sollten wir uns darauf konzentrieren, was wirklich wichtig ist und was uns glücklich macht. Anstatt zu versuchen, Herr unserer endlosen To-Do-Listen zu werden oder mithilfe von Produktivitätsmethoden so viel wie möglich aus unserer Zeit herauszuholen, sollten wir Zeit für Dinge schaffen, die uns Freude machen und wichtig sind.

    Denn darauf zu warten, dass wir in Zukunft „genug Zeit“ dafür haben werden, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wir müssen akzeptieren, dass es immer Herausforderungen geben wird und dass es okay ist, manchmal Dinge zu verpassen oder zu scheitern.

  • Gütig sein

    Foto von freestocks auf Unsplash

    In dem Bestseller „101 Essays, die dein Leben verändern werden“ von Brianna Wiest, den ich nebenbei gesagt anfangs noch recht inspirierend fand, aber im weiteren Verlauf spielte es unterschiedliche Variationen der immer gleichen Themen, bin ich über den Begriff „Güte“ gestolpert. 

    Es ist ein aus der Zeit gefallenes Wort. „Güte“ kennt man vielleicht noch aus der Bibel, literarischen Klassikern oder Gedichten. Gütig zu sein bedeutet, anderen Menschen freundlich, hilfsbereit und wohlwollend zu begegnen. Es ist eine Kombination all dieser Eigenschaften. In einer Gesellschaft, wo die Selbstverwirklichung des Einzelnen und das Erreichen der eigenen Ziele im Mittelpunkt stehen, passt das aber anscheinend nicht hinein. Oder gerade deswegen?

    Güte ist nicht unbedingt eine Frage der großen Gesten, sondern eine Einstellung der Persönlichkeit. Sie wird gerade im Alltäglichen sichtbar. Es bedeutet gleichzeitig den anderen in den Blick zu nehmen und sich selbst zurückzustellen: Jemanden an der Kasse vorlassen. Eine freundliche, aufmunternde Nachricht an eine*n Freund*in schreiben. Endlich mal wieder die Eltern anrufen (und eine Gewohnheit daraus machen). Ein Spiel mit den Kindern spielen, gerade weil man etwas Wichtigeres zu tun hat (oder es zumindest denkt). Vielleicht ist es wirklich so einfach.

  • einhundert

    Im letzten Jahr durfte ich das Jubiläums-Magazin einhundert der Freien evangelischen Gemeinde Cuxhaven gestalterisch begleiten. Entstanden ist ein umfangreiches und abwechslungsreiches Magazin, das ein buntes Bild der Gemeinde von der Gründung bis heute zeichnet.

  • Neuanfang

    Vor fast 20 Jahren habe ich zum ersten Mal damit angefangen, einen Blog zu schreiben. Mit Ende des Studiums und Beginn des Referendariats habe ich damit aufgehört und alles aus dem Netz genommen. Man weiß ja nie.

    Seitdem habe ich immer mal wieder in einer ruhigen Minute (meist Ferien) einen neuen Versuch unternommen und ein paar Zeilen geschrieben. Zur Veröffentlichung ist es dann aber doch nicht gekommen. Der Alltag war schnell wieder da: Schule. Kinder. Haus und Garten.

    Der Gedanke lässt mich aber nie endgültig los und so schreibe ich hier wieder. Mal sehen, wohin das führt. Ich habe noch keinen Plan, ob ich über diesen einen Artikel hinauskomme oder worüber ich schreiben werde. Aber das ist in Ordnung.