Oliver Burkeman schreibt in seinem Buch „4000 Wochen. Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement“, in dem er sich kritisch mit Zeitmanagement und der Endlichkeit des Menschen auseinandersetzt:
Es gibt keinen Grund zu glauben, dass man jemals das Gefühl haben wird, »alles im Griff zu haben« oder Zeit für alles zu haben, was wichtig ist, nur weil man mehr erledigt.
Oliver Burkemann: 4000 Wochen. Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement, S. 53.
Wir alle kennen das Gefühl: Der Tag hat 24 Stunden, aber es scheint einfach nicht genug Zeit zu geben, um alles zu erledigen, was wir uns vorgenommen haben. Wir versuchen, unsere Produktivität zu steigern, indem wir Techniken, Apps und Dienstleistungen nutzen, die uns helfen sollen, das Beste aus unserem Tag herauszuholen. Denn irgendwann — so das Versprechen — erreichen wir den Tag, an dem wir mit der Zeit im Reinen sind und endlich genug Zeit für die wichtigen Dinge im Leben haben.
Dieser Tag wird niemals kommen! Die Flut von E-Mails wird nicht abreissen und die To-Do-Listen werden nicht aufhören länger zu werden. Die Verpflichtung im Privatleben und im Beruf werden nicht irgendwann vollständig erfüllt sein.
An dieser Stelle müssen wir eine Niederlage eingestehen: Nichts davon wird jemals passieren. Trotz all unserer Bemühungen werden wir nie alles perfekt unter Kontrolle haben und immer etwas auf der To-Do-Liste haben. Statt zu versuchen, alles zu kontrollieren und zu optimieren, sollten wir uns darauf konzentrieren, was wirklich wichtig ist und was uns glücklich macht. Anstatt zu versuchen, Herr unserer endlosen To-Do-Listen zu werden oder mithilfe von Produktivitätsmethoden so viel wie möglich aus unserer Zeit herauszuholen, sollten wir Zeit für Dinge schaffen, die uns Freude machen und wichtig sind.
Denn darauf zu warten, dass wir in Zukunft „genug Zeit“ dafür haben werden, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wir müssen akzeptieren, dass es immer Herausforderungen geben wird und dass es okay ist, manchmal Dinge zu verpassen oder zu scheitern.